Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret unterzeichnet, das der amerikanischen Finanzgruppe Citigroup Inc. erlaubt, ihre Bank in Russland an das Investmentunternehmen Renaissance Capital zu verkaufen. Das entsprechende Dokument wurde am Mittwoch auf der offiziellen Regierungswebsite veröffentlicht.
In dem Dekret werden keine Einzelheiten des Geschäfts genannt – weder der Verkaufspreis noch die Bedingungen der Anteilsübertragung oder der Zeitplan für den Abschluss. Allein die Unterschrift des Präsidenten deutet jedoch darauf hin, dass die Behörden den formellen Ausstieg eines der größten US-Bankinstitute aus dem russischen Markt genehmigt haben.
Bereits im August 2022 hatte Citigroup angekündigt, ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Russland abzuwickeln. Diese Entscheidung war Teil einer globalen Strategie, sich aus Märkten mit erhöhten geopolitischen Risiken zurückzuziehen, und zugleich eine Reaktion auf die Situation nach Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine.
Nach Februar 2022, als Dutzende westlicher Unternehmen begannen, Russland in großer Zahl zu verlassen, führte der Kreml ein strenges Genehmigungsverfahren für solche Transaktionen ein. Laut dem Präsidialerlass mussten alle Verkäufe von Vermögenswerten, die Unternehmen aus sogenannten „unfreundlichen Staaten“ gehören, von einer speziellen Regierungskommission genehmigt werden.
Wie Bloomberg berichtet, war dieser Mechanismus mit einer Reihe von einschränkenden Bedingungen verbunden: ausländische Unternehmen mussten ihre Vermögenswerte mit erheblichem Abschlag verkaufen und zudem verpflichtende Zahlungen in den russischen Staatshaushalt leisten – oft bis zu 10 % des Transaktionswertes. Diese Maßnahmen sollten nicht nur den Kapitalabfluss bremsen, sondern auch die wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen teilweise ausgleichen.
Die Genehmigung zum Verkauf der russischen Citigroup-Tochter kann als eine der letzten Phasen des Rückzugs amerikanischer Banken aus Russland angesehen werden. Nach Ansicht von Analysten zeigt dieser Schritt, dass der Kreml den Prozess der „Nationalisierung“ westlicher Vermögenswerte allmählich abschließt und versucht, diese in die Hände befreundeter Investoren zu überführen – in diesem Fall der russischen Investmentfirma Renaissance Capital.
Damit spiegelt die Genehmigung des Geschäfts auf höchster Ebene nicht nur den Versuch wider, den Abzug westlichen Kapitals zu steuern, sondern auch Moskaus Bestreben, den inländischen Finanzsektor zu stärken, indem Vermögenswerte zugunsten russischer Akteure umverteilt werden.
Dieser Artikel wurde auf Grundlage von bei Bloomberg veröffentlichten Informationen erstellt. Der vorliegende Text stellt eine eigenständige Bearbeitung und Interpretation dar und erhebt keinen Anspruch auf die Urheberschaft der ursprünglichen Inhalte.
Das Originalmaterial ist unter folgendem Link einsehbar: Bloomberg.
Alle Rechte an den ursprünglichen Texten liegen bei Bloomberg.


