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Russische Öltanker ändern ihre Routen im Schwarzen Meer und halten sich näher an die türkische Küste

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Öltankers Jumbo
Die Reise des Öltankers Jumbo von Noworossijsk im Dezember 2025. Bloomberg

Umweg als Sicherheitsmaßnahme

Öltanker, die russisches Rohöl durch das Schwarze Meer transportieren, verzichten zunehmend auf die direkte Route und wählen stattdessen einen Kurs entlang der Küsten Georgiens und der Türkei. Dieser Umweg könnte nach Ansicht von Bloomberg ein Versuch sein, das Risiko von Angriffen ukrainischer Seedrohnen zu verringern, die in den vergangenen Wochen verstärkt gegen die Schifffahrt eingesetzt wurden.

Anstatt das Schwarze Meer auf dem kürzesten Weg zu überqueren, folgen die Schiffe küstennahen Routen in Richtung Bosporus. Dadurch verlängert sich die Reise erheblich: Die Strecke vom russischen Hafen Noworossijsk zu den türkischen Meerengen wird um rund 350 Seemeilen länger, was einer Zunahme von fast 70 Prozent entspricht.

Ortungsdaten und Satellitenaufnahmen

Eine Auswertung von von Bloomberg zusammengestellten Schiffsverfolgungsdaten zeigt, dass mindestens zwei Tanker, die kürzlich in Noworossijsk Rohöl geladen hatten, diesen küstennahen Kurs einschlugen. Unter normalen Umständen würden solche Fahrten durch die zentrale Zone des Schwarzen Meeres führen, doch diesmal entschieden sich die Schiffe für eine vorsichtigere Route.

Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dass ein Teil der von den Schiffen übermittelten Positionsdaten nicht korrekt ist. Die Übermittlung falscher digitaler Positionen ist bei Schiffen, die mit russischen Ölexporten in Verbindung stehen, seit Beginn des Krieges zunehmend verbreitet.

Dennoch bestätigen von Bloomberg ausgewertete Satellitenbilder, dass sich zumindest eines der Schiffe tatsächlich auf einem Umweg befand. Eine Aufnahme zeigt den Tanker etwa 4,4 Seemeilen von der Position entfernt, die er lediglich 20 Minuten zuvor über sein digitales Signal gemeldet hatte.

Hintergrund: Angriffe im Schwarzen Meer

Die Routenänderungen erfolgen vor dem Hintergrund mehrerer jüngster Angriffe ukrainischer Marinedrohnen des Typs Sea Baby auf Schiffe mit Russland-Bezug. In den vergangenen Wochen wurden mehrere solche Vorfälle während der Durchfahrt durch das Schwarze Meer registriert. Auffällig ist, dass sich alle getroffenen Schiffe zum Zeitpunkt der Angriffe in Ballastfahrt befanden und keine Ladung an Bord hatten.

Dennoch haben die Angriffe die Sorgen von Reedern und Betreibern verstärkt. Wie Bloomberg anmerkt, könnten die wachsenden Sicherheitsrisiken im Schwarzen Meer erklären, warum Tanker es vorziehen, näher an der Küste zu bleiben und offene Seegebiete zu meiden – selbst wenn dies längere und teurere Fahrten bedeutet.


Dieser Artikel wurde auf Grundlage von bei Bloomberg veröffentlichten Informationen erstellt. Der vorliegende Text stellt eine eigenständige Bearbeitung und Interpretation dar und erhebt keinen Anspruch auf die Urheberschaft der ursprünglichen Inhalte.

Das Originalmaterial ist unter folgendem Link einsehbar: Bloomberg.
Alle Rechte an den ursprünglichen Texten liegen bei Bloomberg.

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