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Ungarn erklärt: Die Öltransporte durch die Druschba-Pipeline laufen nach dem Angriff weiter

2 Min. Lesezeit
Eine Gasfackel
Eine Gasfackel in der Ölraffinerie Duna in Százhalombatta, Ungarn. Fotograf: Janos Kummer/Getty Images über Bloomberg.

Budapest betont: Der Transit russischen Öls wurde nicht unterbrochen

Ungarn teilte mit, dass der Fluss russischen Rohöls durch die Druschba-Pipeline trotz eines kürzlichen Angriffs auf einen Abschnitt der Infrastruktur in Russland ohne Unterbrechung fortgesetzt wird. Bei dem Vorfall wurde ein Teil der Leitung durch eine Explosion beschädigt, doch Budapest hebt hervor, dass die Lieferungen ins Land – und weiter nach Mitteleuropa – nicht gestört wurden.

Nach Angaben von MOL Nyrt, dem wichtigsten Ölimporteur Ungarns, sind die Mengen des ankommenden Rohöls unverändert. Ministerpräsident Viktor Orbán erklärte, er habe diese Bestätigung „direkt von der MOL-Führung“ erhalten und schrieb auf Facebook, dass die Pipeline „trotz des ukrainischen Angriffs“ ohne Störungen arbeite.

Was über den Vorfall bekannt ist

Quellen im ukrainischen Militärgeheimdienst berichteten, dass ferngesteuerte Sprengsätze und zusätzliche brennbare Gemische an dem betroffenen Abschnitt eingesetzt wurden. Ihnen zufolge befindet sich die beschädigte Stelle in der Nähe der Siedlung Kasynski Wysilky, etwa 700 Kilometer von der russisch-belarussischen Grenze entfernt. Die Quellen behaupteten jedoch nicht ausdrücklich, dass die Ukraine selbst hinter der Operation stehe.

Nach Einschätzung von Bloomberg spielt die Infrastruktur in diesem Gebiet eine wichtige Rolle: Kartenmaterial, das von der Agentur ausgewertet wurde, zeigt zwei parallele Hauptleitungen an der Stelle des Angriffs. Dies ermöglicht es Russland theoretisch, die Flüsse umzuleiten und die Exportrouten aufrechtzuerhalten, selbst wenn eine Leitung beschädigt ist.

Mögliche Auswirkungen auf den europäischen Markt

Die Druschba-Pipeline gehört zu den wenigen verbliebenen Transportwegen, über die russisches Öl trotz umfangreicher Sanktionen noch nach Europa gelangt. Einige Staaten – Ungarn, die Slowakei und Tschechien – beziehen weiterhin Öl aufgrund von Ausnahmeregelungen im EU-Sanktionspaket.

Analysten weisen darauf hin, dass das Vorhandensein einer Parallelleitung das System robuster macht, doch die zunehmenden Angriffe auf Energieinfrastruktur innerhalb Russlands schüren Sorgen über die Versorgungssicherheit. Wie Bloomberg feststellt, beträgt die Entfernung vom Ort des Vorfalls bis zur ungarischen Grenze rund 1.500 Kilometer, was den Pipelinebetreibern „einen gewissen Handlungsspielraum“ gebe, falls eine Umleitung notwendig werde.

Russische Betreiber äußern sich bislang nicht

Der russische Pipelinebetreiber Transneft, der das landesweite Netz der Hauptölleitungen verwaltet, hat bisher keinen Kommentar abgegeben. Offizielle Informationen über das Ausmaß der Schäden oder den voraussichtlichen Zeitraum für Reparaturen liegen nicht vor.

Bedeutung für die Region

Die Aufrechterhaltung der Lieferungen durch die Druschba-Pipeline ist entscheidend für die Energiesicherheit Mitteleuropas. Ungarn hat wiederholt betont, dass die Möglichkeiten, pipelinebasiertes Öl kurzfristig durch alternative Lieferwege zu ersetzen, stark begrenzt sind. Die Bestätigung, dass der Transit weiterläuft, verringert daher die Wahrscheinlichkeit kurzfristiger Unterbrechungen.

Gleichzeitig macht der Vorfall erneut die Anfälligkeit der russischen Energieinfrastruktur tief im Landesinneren deutlich. Nach Einschätzung von Bloomberg unterstreicht der Angriff sowohl die wachsenden Risiken für Transportsysteme als auch deren Bedeutung für die verbliebenen russischen Ölexporte in die EU.


Dieser Artikel wurde auf Grundlage von bei Bloomberg veröffentlichten Informationen erstellt. Der vorliegende Text stellt eine eigenständige Bearbeitung und Interpretation dar und erhebt keinen Anspruch auf die Urheberschaft der ursprünglichen Inhalte.

Das Originalmaterial ist unter folgendem Link einsehbar: Bloomberg.
Alle Rechte an den ursprünglichen Texten liegen bei Bloomberg.

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