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USA und Russland führen vertrauliche Gespräche in den VAE – während Moskau und Kiew sich mit Luftangriffen überziehen

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Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa via Bloomberg

Die Vereinigten Staaten und Russland haben in Abu Dhabi eine Reihe vertraulicher Treffen abgehalten – vor dem Hintergrund einer neuen Eskalation der Kampfhandlungen, nächtlicher Angriffe und der Erklärung von Präsident Donald Trump über „wesentliche Fortschritte“ bei seiner Friedensinitiative. Nach Einschätzung von Bloomberg handelt es sich dabei um den umfangreichsten direkten Austausch zwischen Washington und Moskau seit der Veröffentlichung des amerikanischen 28-Punkte-Friedensplans.

Stundenlange Verhandlungen in Abu Dhabi

Wie US-Beamte berichten, führte der US-Heeresminister Dan Driscoll am Montagabend mehrere Stunden lang Gespräche mit einer russischen Delegation und setzte diese am Dienstag fort. Details wurden nicht bekanntgegeben. Der Kreml verweigerte jeden Kommentar; Sprecher Dmitri Peskow erklärte, er habe dazu „nichts zu sagen“.

Quellen, auf die sich Bloomberg beruft, berichten, dass Washington die zuvor strikte Frist von Präsident Donald Trump – den 27. November – abgeschwächt habe, nachdem amerikanische und ukrainische Unterhändler in Genf den starken Widerstand Kiews und der europäischen Partner gegenüber dem ursprünglichen Vorschlag teilweise entschärfen konnten.

Eskalation vor Ort: Angriffe auf Kiew, Odessa und Südrussland

Parallel zu den diplomatischen Kontakten überzogen Moskau und Kiew einander in der Nacht mit massiven Angriffen.

In Kiew wurden nach Angaben der Militärverwaltung der Stadt mindestens sechs Menschen getötet. Die Bewohner wurden aufgefordert, in Schutzräumen zu bleiben. Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete von schweren Schäden an einem Wohngebäude sowie von Strom- und Wasserausfällen in mehreren Stadtteilen.

Auch die Region Odessa geriet unter nächtlichen Beschuss: Sechs Menschen wurden verletzt, die Energie- und Hafeninfrastruktur nahm Schaden.

Rumänien stieg ebenfalls in Alarmbereitschaft, nachdem zwei Drohnenverletzungen seines Luftraums in Grenznähe zur Ukraine registriert wurden.

Auf russischer Seite meldete die Region Krasnodar erhebliche Schäden. Gouverneur Weniamin Kondratjew sprach von sechs Verletzten und mehr als 20 beschädigten Wohnhäusern. Besonders schwer betroffen war der Hafen von Noworossijsk. Der ukrainische Generalstab erklärte, Ziele in Tuapse und am Ölhafen Scheskharis getroffen zu haben – Angaben, die laut Bloomberg nicht unabhängig überprüft werden konnten.

In der benachbarten Region Rostow wurden drei Menschen getötet. Mehrere Wohnhäuser, zwei Industrieanlagen und ein Kindergarten wurden bei einem Angriff auf Taganrog beschädigt.

Zwei konkurrierende Friedenspläne

Nachdem der Sondergesandte des Weißen Hauses Steve Witkoff und sein russischer Gesprächspartner Kirill Dmitrijew den amerikanischen Entwurf abgestimmt hatten, erarbeiteten Kiew und europäische Partner eine eigene Version – deutlich weniger vorteilhaft für Moskau. Das Ergebnis war ein verkürzter 19-Punkte-Plan.

Russland lehnt diesen laut Bloomberg jedoch ab. Peskow bezeichnete ihn als „inakzeptabel“ und betonte, die einzige Grundlage für ernsthafte Verhandlungen sei der von Präsident Donald Trump vorgelegte amerikanische Plan. Zudem habe Moskau bislang keine offiziellen Informationen zu möglichen Änderungen erhalten, die Washington nach den Gesprächen mit der Ukraine angebracht haben könnte.

Reaktionen aus Kiew und Selenskyjs Stellungnahme

Vor den nächtlichen Angriffen erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Abendansprache, es gebe „gewisse Fortschritte“ in den Gesprächen mit den USA und den europäischen Partnern. Die Schritte zur Beendigung des Krieges könnten nun „real umsetzbar“ werden, auch wenn noch viel Arbeit vor ihnen liege.

Nach den Angriffen bezeichnete der ukrainische Außenminister Andrij Sybicha die nächtlichen Schläge als „terroristische Antwort auf die Friedensvorschläge der USA und von Präsident Trump“ und rief die transatlantischen Partner auf, den Druck auf Moskau aufrechtzuerhalten.


Dieser Artikel wurde auf Grundlage von bei Bloomberg veröffentlichten Informationen erstellt. Der vorliegende Text stellt eine eigenständige Bearbeitung und Interpretation dar und erhebt keinen Anspruch auf die Urheberschaft der ursprünglichen Inhalte.

Das Originalmaterial ist unter folgendem Link einsehbar: Bloomberg.
Alle Rechte an den ursprünglichen Texten liegen bei Bloomberg.

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