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Die VAE sehen nach OPEC+-Entscheidung keine Anzeichen für ein Überangebot auf dem Ölmarkt

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Rohölleitungen
Rohölleitungen. Fotograf: Simon Dawson/Bloomberg

Die Vereinigten Arabischen Emirate sehen keinen Grund zur Sorge über ein mögliches Überangebot an Öl auf den Weltmärkten. Laut Energieminister Suhail Al Mazrouei bleibt die Nachfrage stark, obwohl die OPEC+ beschlossen hat, die Produktionssteigerungen in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres auszusetzen.

„Ich rechne nicht mit einem Szenario des Überangebots. Ich sehe das einfach nicht“, sagte Al Mazrouei auf der Adipec-Konferenz in Abu Dhabi. „Meiner Ansicht nach erleben wir derzeit eher eine steigende Nachfrage.“

Nach Einschätzung von Bloomberg spiegelt die Erklärung des Ministers die Haltung der wichtigsten Akteure innerhalb des Ölkartells wider, die Vertrauen in die Stabilität des Marktes zeigen wollen – trotz pessimistischer Prognosen westlicher Analysehäuser.

Zuvor hatte auch der Vorstandschef von Saudi Aramco, dem größten Ölunternehmen der Welt, eine ähnliche Haltung vertreten und Bedenken hinsichtlich eines möglichen Überangebots im Jahr 2026 zurückgewiesen. Diese Einschätzungen stehen im Gegensatz zu den Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA), die bereits im nächsten Jahr mit einem Rekordüberangebot rechnet. Laut der Agentur wird das Wachstum der Nachfrage nachlassen, während die Produktion aus den OPEC+-Ländern sowie aus den USA, Brasilien und Kanada weiter zunimmt.

Die OPEC+-Entscheidung und die Marktreaktion

Wie Bloomberg berichtet, einigten sich am Sonntag die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder und ihre Partner darauf, die Fördersteigerungen im ersten Quartal 2026 auszusetzen. Diese Entscheidung folgt auf eine moderate Erhöhung der Förderquoten, die für den kommenden Monat geplant ist.

Das erste Quartal ist traditionell eine Phase geringerer Kraftstoffnachfrage. In diesem Jahr wird die Unsicherheit auf dem Markt jedoch zusätzlich durch neue US-Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölproduzenten verstärkt. Vor diesem Hintergrund erscheint die Entscheidung der OPEC+, die Fördermengen stabil zu halten, als Versuch, das Gleichgewicht zu wahren und starke Preisschwankungen zu vermeiden.

Am Montag stiegen die Ölpreise für Januar-Lieferungen in London um etwa 0,7 %, nachdem die Entscheidung der OPEC+ bekannt wurde. Dennoch sind die Preise im bisherigen Jahresverlauf um rund 13 % gefallen, und große Wall-Street-Banken wie Goldman Sachs und JPMorgan Chase erwarten weitere Rückgänge.

Langfristige Perspektiven: Öl, Gas und die grüne Wende

Al Mazrouei betonte, dass die globale Energienachfrage langfristig weiter zunehmen werde – nicht nur nach Öl und Gas, sondern auch nach erneuerbaren Energien.

„Um diese Nachfrage zu decken, braucht die Welt Investitionen in allen Bereichen des Energiesektors“, erklärte er. „Wir müssen die Förderkapazitäten aufrechterhalten und in Technologien investieren, die die Stabilität der zukünftigen Versorgung gewährleisten.“

Nach Einschätzung von Bloomberg verdeutlicht die Position der VAE das Bestreben der Golfstaaten, sich nicht nur als Lieferanten fossiler Brennstoffe, sondern auch als aktive Teilnehmer an der globalen Energiewende zu positionieren. Trotz wachsender Prognosen über ein mögliches Überangebot setzen die Länder der Region auf Diversifizierung der Investitionen und darauf, ihren Einfluss auf die Preisentwicklung beizubehalten.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die VAE und ihre OPEC+-Partner die Situation optimistisch einschätzen: Ihrer Meinung nach bleibt die Nachfrage nach Öl stabil, und die Gefahr eines Überangebots ist übertrieben. Während westliche Analysten vor möglichen Preisrückgängen warnen, setzen die Produzenten im Nahen Osten auf ein allmähliches Nachfragewachstum und anhaltende Investitionen im Energiesektor.


Dieser Artikel wurde auf Grundlage von bei Bloomberg veröffentlichten Informationen erstellt. Der vorliegende Text stellt eine eigenständige Bearbeitung und Interpretation dar und erhebt keinen Anspruch auf die Urheberschaft der ursprünglichen Inhalte.

Das Originalmaterial ist unter folgendem Link einsehbar: Bloomberg.
Alle Rechte an den ursprünglichen Texten liegen bei Bloomberg.

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