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Lawrow unter Beschuss: Wie Russlands Außenminister im Zentrum des geplatzten Putin–Trump-Gipfels landete

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Lawrow
Außenminister Sergej Lawrow. Quelle: Kreml-Website

Das russische Außenministerium sah sich unerwartet gezwungen, öffentlich Stellung zu beziehen, nachdem Außenminister Sergej Lawrow beschuldigt wurde, den „Putin–Trump-Gipfel“ zum Scheitern gebracht zu haben.

Mehrere Insider berichteten, dass „Lawrow auf das Gespräch mit Rubio nicht vorbereitet war und es in äußerst angespannter Atmosphäre führte, wobei er sich weigerte, mit dem Außenminister zu diskutieren. Offenbar befolgte Lawrow zu wörtlich den Kreml-Befehl, dem Weißen Haus die Ziele der ‚militärischen Spezialoperation‘ zu übermitteln, die als übermäßig maximalistisch wirkten.“

Über eine gezielte Indiskretion an die Zeitung Kommersant ließ das russische Außenministerium verlauten, dass Lawrow seine Diskussion mit dem US-Außenministerium „im Rahmen der in Alaska von Trump und Putin erzielten Verständigungen“ geführt habe. Einige Tage vor dem geplanten Telefonat zwischen Putin und Trump am 16. Oktober habe das Ministerium ein Non-Paper nach Washington geschickt – ein Dokument, das keinerlei Protest ausgelöst habe.
Das russische Außenministerium ist überzeugt: Nicht Lawrow, sondern Außenminister Rubio habe den Gipfel zum Scheitern gebracht.

Unterdessen berichteten Quellen, Lawrow habe anschließend ein ernstes Gespräch mit Putin geführt; einige Kreml-Beamte hätten ihn sogar der Sabotage beschuldigt. Daraufhin sei Kirill Dmitrijew zu inoffiziellen Gesprächen in die USA gereist.

„Lawrow wirkt derzeit eindeutig niedergeschlagen; er steht im Zentrum politischer Intrigen. Viele glauben, dass Lawrow den Weg von Schoigu wiederholt. Er hat offenbar Putins Gunst verloren und erscheint als schwaches Glied – das russische Außenministerium sieht sich gezwungen, gezielte Leaks zu veröffentlichen, um seine Unschuld zu beweisen“, so ein Insider.

Selbst wenn Lawrow auf Anweisung des Präsidenten gehandelt und im Gespräch mit Rubio eine „eiserne Haltung“ gezeigt habe, entschuldige ihn das nicht, betonen Experten. Ein Außenminister müsse höchste Verhandlungskompetenz zeigen – nicht einen Gipfel gefährden. Beobachter gehen davon aus, dass Lawrows Position weiter geschwächt wird, ähnlich wie einst bei Schoigu.

Lawrows Fehler bestand darin, die Positionen von Uschakow und Dmitrijew völlig zu ignorieren und zu glauben, seine härtere und prinzipientreuere Haltung spiegle Putins Meinung wider. Doch das erwies sich als Irrtum. Stattdessen gelang es Lawrow, den inoffiziellen Kommunikationskanal Dmitrijew–Witkoff in den Augen von Rubio und Trump zu diskreditieren. Dmitrijews unglücklicher Besuch in Washington bestätigte diesen Eindruck nur.

Ein dem Außenministerium nahestehender Gesprächspartner erklärte, der Artikel in der Financial Times sei ein Auftragswerk gewesen – und für Lawrow besonders schmerzhaft. Seitdem habe der Minister seine öffentliche Aktivität stark reduziert.

„In dem Artikel steht viel Unwahrheit und pauschale Anschuldigungen gegen den Minister. Aber es stimmt: Lawrow ist erschöpft – und offenbar hat er im Kreml neue Gegner hinzugewonnen.“

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