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Öl behauptet dreitägige Kursgewinne angesichts von Angriffen auf russische Infrastruktur und Debatte über EU-Sanktionen

2 Min. Lesezeit
Ölfabrik
Foto: Bloomberg

Risikoprämie: Angriffe auf Russlands Infrastruktur und OPEC+-Politik

Die Ölpreise stabilisierten sich nach drei aufeinanderfolgenden Gewinntagen, während Marktteilnehmer die Folgen ukrainischer Angriffe auf die russische Ölinfrastruktur bewerten und eine geopolitische Risikoprämie gegen verhaltene Fundamentaldaten abwägen. Laut Bloomberg hält sich Brent über 68 US-Dollar je Barrel nach einem Anstieg um 3,2 % in den vorangegangenen drei Sitzungen, während WTI um 64 US-Dollar handelt. Zu den jüngsten Vorfällen zählt ein Angriff auf die Raffinerie Saratow, ein weiteres Ziel in einer Reihe von Attacken auf Energieanlagen. Nach Schätzung von Goldman Sachs haben derartige Angriffe die Förderung im OPEC+-Mitglied auf den niedrigsten Stand seit der Pandemie gedrückt und die Preise über eine Risikoprämie gestützt.

Gleichzeitig bleibt der Markt „eingezwängt“: Selbst die jüngste Rally hat die Preise nicht aus einer engen Spanne von 5 US-Dollar herausgeführt, in der Öl den Großteil des vergangenen Monats gehandelt wurde. Bloomberg merkt an, dass die beschleunigte Rückkehr zusätzlicher OPEC+-Mengen die Erwartungen eines später im Jahr entstehenden Überschusses verstärkt – was das Aufwärtspotenzial der Rally begrenzt.

Druck des Westens und Diplomatie: EU-Sanktionen, Indiens Haltung und die Vereinigten Staaten

Laut Bloomberg erwägt die Europäische Union Sanktionen gegen Unternehmen in Indien und China, die nach Auffassung Brüssels Russlands Ölhandel erleichtern. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, die Kommission werde vorschlagen, den Ausstieg der EU aus russischen fossilen Brennstoffen zu beschleunigen.

Auf diplomatischer Ebene gibt es Anzeichen einer Entspannung: Präsident Donald Trump erklärte, er habe mit Indiens Premierminister Narendra Modi gesprochen, um Zollstreitigkeiten zu entschärfen und New Delhis Käufe russischen Öls zu erörtern. Für den Markt signalisiert dies Versuche wichtiger Akteure, Spannungen zu reduzieren, die die Lieferwege beeinflussen.

Fundamentalfaktoren: US-Lagerbestände, Volatilität und die „Preisobergrenze“

In den USA zeigte ein Branchenbericht, dass die kommerziellen Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 3,4 Millionen Barrel gesunken sind; sollte dies später am Mittwoch von den amtlichen Daten bestätigt werden, wäre es der größte wöchentliche Rückgang seit einem Monat und würde den Preisen kurzfristigen Rückenwind geben. Unterdessen bleibt die implizite Volatilität des zweiten Brent-Kontrakts gedämpft und fiel am Montag auf das niedrigste Niveau seit mehr als drei Wochen, während die Terminstruktur seit Anfang August in einer engen Spanne gefangen ist.

Wie Mukesh Sahdev, Gründer und CEO von Xanalysts (Sydney), zusammenfasst: „Dieser bullische geopolitische Faktor — insbesondere der Doppelschlag, dass die Ukraine sowohl russische Exportterminals als auch Raffinerien ins Visier nimmt — wird die Preise unterstützen.“ Allerdings dürften die Bemühungen der OPEC, das Angebot zu steuern, und die Aussicht auf einen Überschuss in der zweiten Jahreshälfte den Aufwärtsspielraum begrenzen.

Fazit: Nach Ansicht von Bloomberg neigt sich das kurzfristige Gleichgewicht aufgrund von Angebotsrisiken und sinkenden US-Beständen in eine bullische Richtung; für einen Ausbruch aus der Handelsspanne braucht der Markt jedoch einen stärkeren Auslöser als eine weitere Serie von Schlagzeilenimpulsen.


Dieser Artikel wurde auf Grundlage von bei Bloomberg veröffentlichten Informationen erstellt. Der vorliegende Text stellt eine eigenständige Bearbeitung und Interpretation dar und erhebt keinen Anspruch auf die Urheberschaft der ursprünglichen Inhalte.

Das Originalmaterial ist unter folgendem Link einsehbar: Bloomberg .
Alle Rechte an den ursprünglichen Texten liegen bei Bloomberg .

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