Heute: Okt. 03, 2025
Suchen
РусскийEnglish

Russland stört britische Militärsatelliten „wöchentlich“ — Chef des UK Space Command

2 Min. Lesezeit
Ortung
Foto: Bloomberg

Russland versucht systematisch, den Betrieb der britischen militärischen Kommunikations- und Aufklärungssatelliten zu stören. Das sagte der Chef des UK Space Command, Generalmajor Paul Tedman, in einem BBC-Interview. Er betonte, dass Versuche der elektronischen Unterdrückung regelmäßig registriert würden und von einer engen Überwachung der britischen Weltraumressourcen begleitet seien.

Laut Tedman handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern um eine „ziemlich hartnäckige“ Aktivität:
„Wir beobachten, dass die russische Seite unsere Satelliten regelmäßig stört — in durchaus anhaltender Weise.“
Nach Einschätzung des Kommandeurs betreibt das Vereinigte Königreich etwa sechs spezialisierte militärische Raumfahrzeuge für gesicherte Kommunikation und Nachrichtengewinnung; sie sind mit Fähigkeiten zur Abwehr von Störungen ausgestattet.

Tedman fügte hinzu, dass sich die russischen Systeme nicht auf das Erzeugen von Interferenzen beschränken:
„Sie verfügen über Nutzlasten an Bord, die unsere Satelliten erfassen und versuchen, Informationen von ihnen zu sammeln.“

Nicht nur Großbritannien: Auch Deutschland im Visier

Die Bedrohung durch Eingriffe im Weltraum ist international. Im September erklärte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius, Russland habe zwei von der Bundeswehr genutzte Intelsat-Satelliten verfolgt. Seinen Angaben zufolge ist das mögliche Spektrum breit:
„Sie können Satelliten stören, blenden, manipulieren oder kinetisch außer Betrieb setzen.“
Diese Aussagen fielen auf einer Weltraumkonferenz in Berlin und waren eine weitere Warnung an die Verbündeten vor einer Eskalation im erdnahen Raum.

Gemeinsame Manöver von Großbritannien und den USA: Belastungstest der orbitalen Resilienz

Vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Wettbewerbs führten London und Washington ihr erstes koordiniertes Manöver mit Militärsatelliten durch. Zwischen dem 4. und 12. September wurde ein US-Raumfahrzeug auf eine neue Position gebracht, um einen britischen Satelliten zu inspizieren und dessen ordnungsgemäße Funktion zu bestätigen. Der Test war Teil von Operation Olympic Defender, einem Programm zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und des Schutzes der alliierten Weltrauminfrastruktur.

Tedman lobte das Ergebnis:
„Das Manöver wurde gemeinsam mit dem US Space Command tadellos ausgeführt, und ich könnte mit dem schnellen Fortschritt, den wir mit unseren Verbündeten erzielen, nicht zufriedener oder stolzer sein.“
Er skizzierte zudem den übergeordneten Kurs:
„Gemeinsam mit unseren Verbündeten führen wir nun fortgeschrittene Orbitoperationen durch, um unsere gemeinsamen nationalen und militärischen Interessen im Weltraum zu schützen und zu verteidigen.“

Politischer Hintergrund: Wachsende Spannungen mit Russland

Die Zunahme der Aktivitäten im All spiegelt einen breiteren Anstieg der Spannungen mit Moskau wider. In der vergangenen Woche erklärte die britische Außenministerin Yvette Cooper, London sei „bereit zu handeln“, nachdem Präsident Donald Trump die NATO-Verbündeten öffentlich dazu aufgerufen hatte, russische Flugzeuge abzuschießen, die ihren Luftraum verletzen. In einer Rede vor der UN-Generalversammlung im September verurteilte Cooper Russlands „provokative und rücksichtslose“ Luftraumverletzungen in den vergangenen Wochen — darunter Vorfälle über Estland, Polen und Rumänien.


Nach Angaben der BBC und des UK Space Command sind die beschriebenen Vorfälle Teil einer neuen „Grauzone“ des Wettstreits — von elektronischem Druck bis hin zu aktiven Manövern im Orbit. Als Reaktion beschleunigen London und Washington gemeinsame Operationen und Belastungstests der Resilienz und signalisieren die Bereitschaft, kritische weltraumgestützte Kommunikations- und Aufklärungsdienste zu schützen.


Dieser Artikel wurde auf Grundlage von bei Bloomberg veröffentlichten Informationen erstellt. Der vorliegende Text stellt eine eigenständige Bearbeitung und Interpretation dar und erhebt keinen Anspruch auf die Urheberschaft der ursprünglichen Inhalte.

Das Originalmaterial ist unter folgendem Link einsehbar: Bloomberg.
Alle Rechte an den ursprünglichen Texten liegen bei Bloomberg.

Banner

Werbung

Don't Miss

Die goldenen Kuppeln

Belgien bremst EU-Plan zur Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte

Die Europäische Union stößt auf Widerstand bei dem Versuch, Erträge aus eingefrorenen Vermögenswerten der russischen Zentralbank in eine verlässliche Finanzierungsquelle für die Ukraine umzuwandeln.

Gastransporter

Das Euro-LNG-Paradox: Wie russische LNG-Lieferungen den Moskauer Haushalt um 8,10 Mrd. € aufgestockt haben – und warum die EU die „Gasfalle“ schnell schließen will

Der Bericht übersetzt diese Summen in militärische Äquivalente: Mit solchen Einnahmen könnte Russland bis zu 9,4 Mio. 152-mm-Artilleriegeschosse